Renovieren oder Sanieren mit Spanndecken
Wer eine Renovierung oder eine Sanierung plant, wird früher oder später mit Spanndecken konfrontiert. Spanndecken existieren mittlerweile seit über 50 Jahren in Europa und seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Dennoch ist dieses Unterdecken-System für viele noch fremd und man kann ohne den richtigen Ansprechpartner so einiges dabei falsch machen. Wer die wichtigsten Punkte beachtet, spart sich sehr viel Zeit und Stress. Egal, ob Holzdecke, Beton, Gipskarton oder Strohmatten – Spanndecken bieten eine innovative und nachhaltige Alternative zum Renovieren.
Holzdecken sind der beste Freund der Spanndecke
Holzdecken sind das Lieblingsbeispiel für eine Sanierung/Renovierung mit Spanndecken, denn eine Holzdecke schluckt unglaublich viel Licht und macht den Raum dunkler und gefühlt auch tiefer. Oft versucht man, die Holzdecke noch selbst zu streichen oder lässt dies für viel Geld erledigen. Das hält meistens auch für ein paar Jahre vor, dann geht die sehr aufwendige und nervenzehrende Arbeit von vorne los.
Auch das Entfernen einer Holzdecke ist schmutzig, aufwendig und keine sehr schöne Arbeit. Außerdem hat eine Holzdecke durchaus auch ihre Vorteile! Holz ist gut für die Akustik und besitzt eine dämmende Funktion. Und genau hier kommt eine Spanndecke ins Spiel! Spanndecken sind ein sogenanntes „Unterdecken-System“. Das bedeutet nichts anderes, als dass die vorhandene Decke bestehen bleiben kann und die Spanndecke diese einfach kaschiert. Es gibt natürlich Ausnahmen, bei denen die aktuelle Decke vorab entfernt werden muss, dies sollte aber vom Handwerker vor Ort individuell entschieden werden. In den meisten Fällen bleiben die Vorteile der Holzdecke erhalten und die eingebaute Spanndecke macht den Raum zusätzlich heller und höher.
Außerdem wird bei einer vorhandenen Holzdecke nur geschraubt und nicht gebohrt, was die Montage einer Spanndecke nahezu schmutzfrei macht. Kein Ausräumen, kein Schmutz, nie wieder Decke streichen und die Renovierung der Decke ist meist noch dazu an nur einem Tag erledigt.
Wie werden Spanndecken montiert
Es gibt mehrere Systeme von verschiedenen Herstellern. Die jedoch gängigste und unserer Meinung nach beste Variante ist die Warmverspannung. Hierbei wird die Spanndecke maßgefertigt, aber etwa 7 – 10% kleiner als der Raum produziert. Je nach Untergrund wird ein Holzrahmen gesetzt, auf den ein spezielles Profil montiert wird. Nun wird die Spanndecke aufgehängt und der Raum mit einem Gasbrenner erhitzt.
Die Spanndecke beginnt sich zu dehnen und über einen Keder, der das Gegenstück zum Profil bildet, eingespannt. Ist die Spanndecke ringsum eingespannt, wird gut gelüftet, wodurch sich die Decke abkühlt. Dadurch zieht sich diese zusammen und hängt final fest in ihrer Verankerung. Dieses System hat den entscheidenden Vorteil, dass die Spanndecke bei Bedarf auch wieder ausgespannt und neu eingehängt werden kann.
So kommt man auch nach Jahren noch an die darunterliegende Decke und an Kabel, Rohre oder Ähnliches. Auch hier wird wieder kein Schmutz produziert und der nächste Handwerker ist froh, dass er ohne Aufklopfen und großflächig an seine Arbeit kommt.
Wie viel tiefer als eine herkömmliche Decke hängt eine Spanndecke?
Wie tief eine Spanndecke abgehängt werden muss, hängt von den Gegebenheiten im Raum und der gewünschten Beleuchtung ab. Im optimalen Fall kann das Profil direkt an der Decke befestigt werden und die Spanndecke benötigt nur 2,5 cm. Hierfür sollte aber eine Holzdecke vorhanden sein und die Beleuchtung sollte auch keinen weiteren Platz benötigen. So könnte man z. B. mit einem Lichtkanal arbeiten, dessen Vorschaltgerät und Empfänger nur sehr wenig Platz benötigen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Stellen, die für die Strahler aus der Holzdecke ausgesägt wurden, als Unterkonstruktion in der Holzdecke verschwinden. Dafür muss aber natürlich ausreichend Platz unter der Holzdecke vorhanden sein. In der Regel wird eine Spanndecke mit einem Kantholz und einem 6,5 cm tiefen Profil abgehängt. Durch ihre Reflektion wirkt die Decke aber meist optisch trotzdem höher als vorher.
Wer sich für ein Lichtmodul oder eine Lichtdecke entschieden hat, muss mit gut 8 cm Tiefe rechnen. Dieser Abstand wird von der Folie zu den LEDs benötigt, um ein flächiges Licht zu erzeugen. Wir sprechen hier natürlich immer von einer minimalen Abhängehöhe. Tiefer geht immer.
Rechtzeitig planen und Zwischenräume nutzen
Der Raum zwischen Spanndecke und Raumdecke ist kein Nachteil, sondern ein echter Vorteil! Wer schon bei Beginn der Renovierung weiß, dass er eine Spanndecke möchte, kann sich selbst und den Handwerkern viel Arbeit ersparen. Auf der vorhandenen Decke kann nahezu alles angebracht werden. Neue Kabel, Lüftungsrohre, Abzugsrohre, Dämmung oder auch Akustikplatten können einfach auf der Decke angebracht werden und werden später durch die Spanndecke kaschiert.
Das ist für Ihre Handwerker wirklich praktisch und erspart Ihnen als Auftraggeber teure Arbeitszeit! Zudem kann die Spanndecke bei Bedarf geöffnet und geschlossen werden und macht dadurch die darunter liegenden Gegenstände wieder großflächig zugänglich. Das kann später Gold wert sein und erspart Ihnen zusätzlich noch Stress und Schmutz.
Spanndecken sind also wie geschaffen für Renovierungen und Sanierungen. Und wenn man dabei auf das richtige System und vor allem auf die richtige Folie setzt, hat man mit ihnen eine innovative Lösung für die perfekte Innenraumgestaltung gefunden.